29.04.08

Der Film



Anna ist 18 Jahre alt und hat ihren ersten Schritt in die Berufswelt gerade vor sich. Die Vielzahl der Möglichkeiten ist erschlagend. Über 350 Ausbildungsberufe stehen zur Auswahl. Wer soll sich da zurechtfinden? Die Erwachsenen stehen eifrig mit Ratschlägen zur Seite und wollen nur das Beste für's Kind. Und als Anna sich endlich entschieden hat, geht der Stress erst richtig los. Bewerbungen schreiben: zehn, zwanzig oder gar 100? Wie viele müssen es sein, bis ihr eine Tür geöffnet wird?

Der Berufseinstieg ist ein Hürdenlauf, der viele Jugendliche ratlos zurücklässt.

"Der erste Schritt - Jugendliche zwischen Schule und Beruf" ist ein Film, der die Probleme von jungen Erwachsenen beim Berufseinstieg benennt, Wünsche und Ziele formuliert und Lösungsansätze diskutiert. Fünf Jugendliche berichten über ihre Erfahrungen und Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Demgegenüber stehen die Worte von Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft. Der Film versteht es die Sprechenden nicht vorzuführen, sondern im Gegenteil, ihnen Raum zu geben und sie zueinander auf Augenhöhe zu bringen.

Der Film lädt Pädagog/innen, Personalverantwortliche, Ausbilder/innen, Eltern und andere Verantwortliche sowie Interessierte ein, den Dialog mit der jungen Erwerbsgeneration konstruktiv zu gestalten. Viele Identifikationsangebote ermöglichen den Jugendlichen sich aktiv an den Gesprächen mit Verantwortlichen zu beteiligen.
 

27.04.08

Veranstaltungsangebot "Der erste Schritt"



Der Europäische Sozialfonds und das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales fördert das Veranstaltungskonzept in NRW. 
Sechs Schulen erhalten die Zuwendung für die Veranstaltung "Der erste Schritt". 

Ziel der Veranstaltung ist es, alle beteiligten Akteure der Diskussion ‘Übergang Schule und Beruf  in einer kreativen, offenen Atmosphäre an einem „Tisch“ zusammen zu bringen.  
Der Film "Der erste Schritt - Jugendliche zwischen Schule und Beruf" ermutigt Jugendliche, offen über ihre Schwierigkeiten und Ängste beim Berufseinstieg zu sprechen und fordert Expertinnen und Experten heraus, sich den Fragen und Anmerkungen der Jugendlichen zu stellen. Deshalb empfiehlt sich der Film als Gesprächsgrundlage für eine öffentliche Diskussion zum Thema - auch in Ihrer Region.
 
Ablauf der Veranstaltung:

1. Begrüßung der Veranstalter. 

2. Filmpräsentation (Zeit: ca. 40 Minuten)

3. Podiumsduell
Fünf junge Erwachsene treffen mit Fragen und Anmerkungen zum Thema auf verantwortliche Experten aus der Region.
Beispiel: Nathalie C. (16) von der Hauptschule Coerde trat mit der folgenden Frage auf das Podium "Der 10b Abschluss an einer Hauptschule ist von der Prüfungsordnung gleich einem Realschulabschluss. Trotzdem hat ein Realschüler bessere Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen." Ihr Gesprächspartner, Herr Haack von der Handwerkskammer Münster, hatte 2-3 Minuten Zeit auf diese Frage einzugehen. 
Florian V. (18) Schülersprecher des Steingymnasiums Münster traf auf den Hauptdezernenten der Bezirksregierung Münster. Seine Anmerkung: "An meinem Gymnasium werde ich sehr fachspezifisch vorbereitet. Diese Bildung ist nicht sehr lebensnah..."
Bei diesem Podiumsduell können 3-5 Gesprächspartner aufeinander treffen.
(Zeit: 15-20 Minuten)

4. Publikumsdiskussion

Veranstaltungsdauer: 90 bis 100 Minuten
Veranstaltungsort: ein öffentlicher Veranstaltungsraum
Moderation: Marina Sahnwaldt
Technische Voraussetzung: Beamer, nach Möglichkeit zwei Handmikrophone, Beleuchtung (für das Podium)
Sonstige Voraussetzungen: ein Podest, das 2-3 Stühle fasst, Leinwand
Jugendliche: Bis zu fünf Jugendliche können für das Podium ausgewählt werden.
Verantwortliche Experten: Gemeinsam mit der Veranstalterin/dem Veranstalter werden für die Fragen bzw. Anmerkungen der Jugendlichen entsprechende Gesprächspartner aus der Region eingeladen.
Mögliche Experten Personalverantwortliche hiesiger Unternehmen, Vertreterinnen/ Vertreter der Agentur für Arbeit, Verantwortliche der Stadt, der Kammern, Schulverantwortliche der zuständigen Bezirksregierung u.a.

26.04.08

Kapitelübersicht des Filmes



1. Intro
Einstieg in die Thematik Übergang von der Schule in den Beruf

2. Annas erster Schritt
- Was will ich werden? Die Auseinandersetzung mit der Vielzahl von Möglichkeiten
- Das Gefühl des Fremdseins in der Berufskleidung
- Der Stress mit dem Bewerbungsschreiben
- Die Türen stehen nicht ohne weiteres offen

3. Bewerbungserfahrungen
- Zwei Erfahrungsberichte

4. Statistik
- Verhältnis von Ausbildungsangebot und Nachfrage

5. Zerreissprobe
- Der Wettbewerb in der Agentur für Arbeit
- Positive Kriterien für eine Bewerbung aus Sicht eines Unternehmens
- Bereitet der Lehrplan auf den heutigen Ausbildungsmarkt vor?
- Der innere Schweinehund
- Über die Ausbildungsreife von Jugendlichen

6. Schulgeschichten
- Nicht ganz gerade aus. Drei Erfahrungsberichte

7. Wurzeln
- Umgang mit schlechten Voraussetzungen
- "Wo sind unsere Vorbilder?" Oder: Früher war alles besser

8. "Willkommen in ihrer Agentur für Arbeit"
- Wenn der erste Schritt ins leere ging

9. Der Frust muss raus
- Erfahrungsberichte mit der Agentur für Arbeit

10. Abi?
- Abi gut, alles gut...?

11. Chancen
- Appell an Verantwortliche
- `Brücke zum Beruf´ ein Model von Vielen

12. Mut zur Veränderung
- Stimmen zum Bildungssystem

13. Erfolge & Ziele
- Erfolgserlebnisse
- Externe Nichtschüler Prüfung

14. Das Team

15. Abspann


24.04.08

Der etwas andere Berufseinstieg



Das Projekt „Der erste Schritt“ beinhaltet die Produktion des Filmfeatures „Der erste Schritt – Jugendliche zwischen Schule und Beruf “ zu den Themen Berufseinstieg und Jugendarbeitslosigkeit. Darüber hinaus setzt das Projekt in der Umsetzung ein Zeichen und erprobt ein neues Modell des Berufseinstiegs, das im Folgenden vorgestellt werden soll.

Wie sehr es neuer Orientierungsmöglichkeiten sowie des Mutes zu kreativen Herangehensweisen bedarf, zeigt die gegenwärtige Situation am Arbeitsmarkt. Trotz vieler Reformen, Reförmchen und Umstrukturierungen wirkt er und die sich um und in ihm bewegende Politik oft wie ein Flickenteppich, ein Experimentierfeld verschiedenster Ideen. Der Einzelne sieht sich dem grenzenlos agierenden Markt nahezu schutzlos ausgeliefert und das daraus zwangsläufig erwachsende Gefühl von Unsicherheit ist besonders bei Jugendlichen zu finden: Wohin soll der erste Schritt führen, wo ist ein sicherer Weg?

Auch lässt der sich stetig wandelnde Arbeitsmarkt ein Vertrauen auf hergebrachte Denkweisen problematisch werden, denn es ist schon lange nicht mehr selbstverständlich, dass sich die Jugendlichen am Berufsleben ihrer Eltern oder gar ihrer Großeltern orientieren können. Basieren die hergebrachten Strukturen zumeist noch auf der Idee eines mehr oder weniger geradlinigen Ausbildungsweges, der in ein ebenso vorgezeichnetes Berufsleben führt, so ist heute ein hohes Maß an Kreativität und Flexibilität gefordert, ein Denken, das in der Lage ist, verschiedene Bereiche miteinander zu verbinden.

Während in manchen Bereichen des Experimentierfeldes 'Arbeitsmarkt' mehr oder weniger erfolgreich versucht wird, dem verunsichernden Auf-und-Ab von Krise und Hoffnung Herr zu werden, steht der Einzelne oft allein da. 'Maßnahme' folgt 'Maßnahme' und wieder sitzt man mit anderen in einem kahlen Raum vor leeren Tischen und hört jemandem zu, dem der Unglaube an den eigenen Motivationsmonolog ins Gesicht geschrieben steht.

Die Politik fordert 'Eigeninitiative' und 'Selbständigkeit', versäumt jedoch, ein unterstützendes Handeln zur Seite zu stellen, damit diese Begriffe nicht leer bleiben. Auch wird oft der Blick auf das Gesamtbild vernachlässigt. Krisenhafte

Situationen können nur dann gemeistert werden, wenn zugleich alle zur Krise führenden Probleme angegangen werden. Die Last der Verantwortlichkeit dem Einzelnen aufzubürden, ohne jedoch für die richtigen Rahmenbedingungen zu sorgen, ist kein gangbarer Weg, er führt zu Unmut und Frustration bei den Betroffenen. Politik und Wirtschaft sind ebenso Teil des Gesamtbildes. Es sollte begonnen werden, gewohnte Strukturen zu verändern und sie den neuen Gegebenheiten anzupassen und zugleich nach alternativen Modellen zu suchen.

Das Projekt „Der erste Schritt“ hat in seiner Umsetzung ein alternatives Modell erprobt: Das Filmteam wurde mit sieben Schüler/innen besetzt, die am Adolph-Kolping-Berufskolleg in Münster eine Ausbildung zu Gestaltungstechnischen Assistent/innen absolvieren. Diese sieben Schüler/innen im Alter von 18 – 19 Jahren haben den Einstieg in das Berufsleben unmittelbar vor sich und absolvierten in diesem Projekt ihr achtwöchiges Praktikum. Im Fall der ausgewählten Jugendlichen verlief das Praktikum nicht, wie üblich, in einem Betrieb oder in einer Agentur, wo ihnen ein Einblick in bestehende Arbeitsabläufe gewährt wird, sondern sie übernahmen bereits in ihrem Praktikum eine verantwortungsvolle Rolle und hatten so mehr Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in der praktischen Umsetzung zu erproben. Das professionelle Leitungsteam, das den jungen Filmemachern mit Rat und Tat zur Seite stand, agierte im Hintergrund. Die klare Zielsetzung und die Übertragung der Verantwortung trugen maßgeblich zur Motivation der jungen Berufseinsteiger bei. Hinzu kommt, dass der Thematik des Filmes mit dieser Besetzung eine Authentizität verliehen wird, die mit einem professionellen Team nicht zu realisieren gewesen wäre.

Diese nicht von oben verordnete Eigenverantwortlichkeit und das selbständige Arbeiten sind Fähigkeiten, die der Arbeitsmarkt schon früh von jungen Berufseinsteigern fordert, doch meist besteht die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt nur aus fiktiven Lernsituationen in der Schule oder anderen pädagogischen Zusammenhängen. Dies kann kaum mehr als ein Ausprobieren der geforderten Fähigkeiten sein, welches jedoch die praktische Umsetzung kaum ausreichend vorbereiten kann.

Die pädagogische Arbeit an den Schulen und im Elternhaus bietet den Heranwachsenden im Idealfall die notwendige Sicherheit und den Schutz, den diese brauchen. Dieser Rahmen lässt jedoch oft zu wenig Raum für die Ausbildung von eigenverantwortlichem und doch gemeinschaftlichem Handeln bei Kindern und Jugendlichen. Exemplarisch kann dies anhand folgender Aussage einer Praktikantin noch einmal verdeutlicht werden „Na klar haben wir auch an der Schule die Möglichkeit Projekte zu machen. Aber da kriegen wir den Arsch nicht hoch. Im Zweifelsfall ist eh der Lehrer Schuld.“ Das sind klare Worte, die jedoch gut und unverblümt zu erkennen geben, dass schulische Projekte kaum über die Institution hinaus Wirkung entfalten und den Realitäten des außerschulischen Bereiches oft nicht gerecht werden können. Als Folge davon verstehen sich viele Jugendliche meist eher als Konsumenten denn als tatsächlich selbständig handelnde Individuen. Wege und Möglichkeiten, dies zu ändern, ist das Hauptanliegen des Projektes.

10.04.08

Sozialwort
















Das Filmprojekt "Der erste Schritt" ist in den Aktionsplan integriert, der zum 10-jährigen Bestehen des Sozialwortes „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“ aufgesetzt wurde. Diese Schrift wurde 1997 vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und der deutschen Bischofskonferenz herausgegeben. Nach 10 Jahren haben die Kirchen mit einem Aktionsplan erneut auf die im Sozialwort diskutierte gesellschaftlichen Probleme aufmerksam gemacht.

01.04.08

Dank an die Sponsoren


Dieses Projekt konnte nur mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren realisiert werden.
Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal recht herzlich!!!